Glasfaserausbau: Telekom sieht sich im Nachteil
Die Telekom will vorhandene Leerrohre durch ein EU-Gesetz leichter mitnutzen können. Dagegen setzt der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) auf die gemeinsame Nutzung einer Glasfaser durch Open Access.

Die Mitnutzung von Leerrohren als Doppelausbau zu bezeichnen, sei irritierend und stelle das gesamte EU-Vorhaben Gigabit Infrastructure Act (GIA) in Frage. Das erklärte Deutsche-Telekom-Sprecherin Nicole Schmidt gegenüber dem Nachrichtenportal Golem.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) will bei der Europäischen Kommission durchsetzen, dass eine Mitnutzung von passiver Glasfaserinfrastruktur durch Konkurrenten abgelehnt werden kann, sofern fairer Wettbewerb über einen virtuellen Netzzugang (Bitstream Access) möglich ist. „Der GIA soll eben gerade die gegenseitige Mitnutzung von Leerrohren stärken, um europaweit den Glasfaserausbau schneller und kostengünstiger zu machen. Die Forderung des Breko dagegen ist die Beibehaltung des TKG-Status-quo in Deutschland“, betonte Schmidt.
Laut Breko wird bei der Mitnutzung durch den Leerrohrzugang eine parallele Infrastruktur aufgebaut, was eine Form des Doppelausbaus sei. Genauso sei es bei der Mitverlegung doppelter Leerrohre. Die Telekom müsse schon heute – unabhängig vom GIA – Wettbewerbern aufgrund der FTTH-Regulierungsverfügung Zugang zu Leerrohren („bauliche Anlagen“) gewähren, erklärte Schmidt. Die Wettbewerber dagegen dürften ablehnen. „Das ist diskriminierend, führt zu einer massiven Schieflage im Markt und zu Wettbewerbsverzerrungen und zementiert den Wunsch der Wettbewerber nach lokalen Glasfasermonopolen zum Nachteil der Kunden“, sagte Schmidt wörtlich.
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